Mutmach-Tag der Pfarrgemeinderäte am Samstag, den 3. November 2012
in Neusäß-Steppach bei Augsburg
Unter dem Motto „Gemeinde bleiben – wider die Resignation“ hatte der Initiativkreis Bistumsreform Augsburg Pfarrgemeinderatsvorsitzende oder deren Vertreter aus der Diözese zu einem „Mutmach-Tag“ in das Pfarrzentrum St. Raphael in Steppach bei Augsburg eingeladen. Dabei informierten sich rund 40 Vertreter aus allen Teilen der Diözese über das im Entwurf vorliegende Statut für die zu gründenden Pastoralräte in den neuen Pfarreiengemeinschaften, schöpften Mut aus spirituellen Impulsen und tauschten Erfahrungen von dort aus, wo bereits mehrere Pfarreien zusammengelegt wurden.
Über die Inhalte des Entwurfs für ein neues Statut für die Pastoralräte, die in den bereits bestehenden oder künftigen „Seelsorgeeinheiten“ (Pfarreiengemeinschaften) eingerichtet werden, informierte die stellvertretende Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Augsburg, Maria Schneider, und das Diözesanratsmitglied Dr. Herbert Veh. In den Verhandlungen mit der Bistumsleitung konnte erreicht werden, dass nach dem Entwurf eines Statuts der Pastoralräte von einer Beibehaltung der örtlichen Pfarrgemeinderäte und von einer stärkeren Beteiligung von Laien an den pastoralen Aufgaben ausgegangen werden könne.
In zwei Workshops berichteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über ihre bisherigen Erfahrungen mit der Pastoralen Raumplanung 2025 und vertieften dabei zum Beispiel das Verhältnis zwischen Pfarreiengemeinschaft und Einzelpfarrei oder die Regelungen über die Ressourcen (Personal, Pfarrbüro usw.). Auch hier wurde immer wieder die völlig unzureichende Information der Bistumsleitung an die Pfarrgemeinderäte und das fortbestehende Fehlen eines echten Dialogs bemängelt.
Einen Blick über den Zaun in die Erzdiözese München-Freising gewährte der Vorsitzende des Dekanatsrats Fürstenfeldbruck Bernhard Utters. Neben anderen Beispielen verwies er auf die Regionalkonferenzen des Diözesanrats für Pfarrgemeinderäte, bei denen die verantwortlichen Laien vor Ort unmittelbar mit ihren Vorstellungen und Forderungen zu Wort kommen.
Bei all den Gesprächen über Veränderungen in den Strukturen sollte bei diesem „Mutmach-Tag“ für Pfarrgemeinderäte ein geistlicher Impuls als Kraftquelle nicht fehlen. Pfarrer Michael Saurler erinnerte an das Beispiel eines Propheten, der trotz aller Resignation und Hoffnungslosigkeit noch einen Acker kaufte, Diplom-Theologin Marlene Scholz bot eine Meditation zur Geschichte einer unbekannten Frau aus Bethanien, die ein Alabastergefäß zerbrach und das wertvollste Öl über das Haupt Jesu goß (Mk 14,3).